Neue europäische Förderung: Zusammenarbeit bei der Bewältigung von Dürren

5.6.2024. Im Mai wurde im programmweiten Lenkungsausschuss des Interreg Deutschland-Nederland Programms ein neues grenzüberschreitendes Projekt von mehreren deutschen und niederländischen Instanzen genehmigt.

Das regionale Programmmanagement Interreg aus Gronau hat die Projektpartner bis zur Einreichung des Antrags begleitet. Das Projekt mit dem Namen “DIWA“ konzentriert sich auf die Entwicklung eines grenzüberschreitenden Ansatzes zur Bewältigung von Dürren. Durch den Klimawandel werden Dürren zunehmend zu einer Bedrohung für beide Länder. Es handelt sich dabei um ein Problem, das nicht an der Grenze Halt macht. Vielmehr haben gerade die trockenen Sommer der letzten Jahre gezeigt, wie sehr eine Zusammenarbeit notwendig geworden ist. Dabei konzentriert sich das Projekt auf die Grenzregion zwischen den Niederlanden und Deutschland im Interreg-Programmgebiet. Ein gutes Beispiel dafür ist die Vechte, ein Fluss, der aus dem deutschen Münsterland in Richtung des Zwartewater in Overijssel fließt; ein deutliches grenzüberschreitendes Flusseinzugsgebiet. Maßnahmen auf der einen Seite der Landesgrenze sind vor allem dann wirksam, wenn sie gleichermaßen auf der anderen Seite der Landesgrenze ergriffen werden.

Im Projekt „DIWA“ arbeiten deshalb die folgenden zehn Partner zusammen: Waterschap Vechtstromen (Leadpartner), Waterschap Rijn en IJssel, Provinz Gelderland, Universität Twente, Kreis Borken, Kreis Steinfurt, Landkreis Emsland, Landkreis Grafschaft Bentheim, Vechteverband und die EUREGIO. Das Projekt verfügt über ein Budget von 6.531.101,48 €. Derzeit findet nur eine sehr begrenzte grenzüberschreitende Zusammenarbeit zum Thema Dürre statt. Die Notwendigkeit dafür ist spürbar, aber gleichzeitig existieren noch viele Stolpersteine, die eine Zusammenarbeit nicht gerade einfacher machen. Zu diesen sprichwörtlichen Stolpersteinen gehören u.a. das Fehlen einer nationalen oder europäischen Strategie zur Bewältigung von Dürren als Ausgangspunkt für die Zusammenarbeit. Auch der Austausch von Informationen über Dürren ist aufgrund der Verwendung unterschiedlicher Daten, Modelle und Bewertungsmethoden begrenzt.

Die Projektpartner von “DIWA“ wollen gemeinsam auf eine bessere Koordination zwischen Behörden und Gebietsbewirtschaftern in den Niederlanden und Deutschland hinarbeiten. Zu diesem Zweck soll auch ein Leitfaden entwickelt werden, der auf Empfehlungen zur Verwaltungsstruktur, Daten aus Messnetzen, entwickelten Szenarien und Strategien sowie Ergebnissen aus Gebietspilotenprojekten basiert. Vor allem durch die Pilotprojekte werden bereits während des Projekts sehr konkrete Maßnahmen in die Praxis umgesetzt. Es werden beispielsweise Maßnahmen zur Wasserrückhaltungskapazität entlang des Coevorden-Piccardie-Kanals durchgeführt, um das Wasser besser in der Landschaft halten zu können. Auch das grenzüberschreitende Einzugsgebiet des Geele Beeks wird in Angriff genommen, um die Verfügbarkeit von Wasser im Einzugsgebiet zu verbessern und die ökologische Wasserqualität zu verbessern. Ein wichtiges Ziel des Projekts ist auch der Wissensaustausch zwischen den niederländischen und deutschen Akteuren und das Lernen von Best-Practice-Beispielen voneinander.

Finanzierung
Insgesamt verfügt das Projekt über ein Budget von 6.531.101,48 €, das bis zum Ende des Jahres 2027 ausgeschöpft werden soll. Der Großteil der Interreg-Mittel stammt aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Durch die Genehmigung von DIWA fließen 2.600.244,18 € aus diesem Fonds in die deutsch-niederländische Zusammenarbeit. Darüber hinaus leisten die Interreg-Partner einen Kofinanzierungsbeitrag in Höhe von 1.122.920,28 €. Dabei handelt es sich um deutsche Ministerien und niederländische Provinzen, darunter die Provinzen Overijssel und Gelderland auf niederländischer Seite sowie auf deutscher Seite das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klima und Energie NRW und das Niedersächsische Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten. Die Samtgemeinde Emlichheim beteiligt sich als regionaler Kofinanzierer mit 200.000,00 €. Die Projektpartner leisten darüber hinaus einen Eigenanteil von 2.607.937,02 €.