Während der Veranstaltung „Young Europe“ hatten Schülerinnen, Schüler und Studierende aus unserer deutsch-niederländischen Grenzregion die Möglichkeit, in einem Simulationsspiel zum Thema Europa verschiedene Rollen zu spielen. In der Rolle eines Einwohners, einer Kommune in Twente, der niederländischen oder deutschen Regierung oder der Europäischen Union versuchten sie, ihre Gegenspieler von ihren Ansichten zu überzeugen. Die Veranstaltung fand im Rahmen der jährlichen Deutschlandwoche in Enschede, Die Tolle Woche, und im Europäischen Jahr der Jugend statt.
Europäer der Zukunft
Ben Sanders, stellvertretender Bürgermeister von Enschede, begrüßte die Jugendlichen im Namen des Stadtrats: „Jedes Jahr wählt die Europäische Kommission ein Thema, das im kommenden Jahr im Vordergrund steht. Dieses Jahr geht es um das Thema Jugend. Und wie wichtig ist die Stimme der jungen Menschen? Die heute getroffenen Entscheidungen werden sich erst in 10 oder 20 Jahren bemerkbar machen. Mit dieser Veranstaltung möchten wir Europa und seine Diskussionen auf die Europäerinnen und Europäer der Zukunft übertragen – von unserer eigenen Stadt und Grenzregion aus.“
Ein volles Programm
In einem vollgepackten Nachmittagsprogramm erhielten die Jugendlichen zunächst einen Gastvortrag von Dr. Ute Schürings aus Berlin über kulturelle Unterschiede zwischen den Niederlanden und Deutschland im Allgemeinen und in der Verwaltung. Anschließend konnten sie in einem Simulationsspiel selbst mit dem Thema Europa arbeiten. Für die Themen Nachhaltigkeit und Mobilität schlüpften sie in unterschiedliche Rollen. Ausgehend von diesen Rollen debattierten sie miteinander. Die beiden Vorschläge, die sie diskutierten, lauteten: „Es sollte ein neues Kernkraftwerk in der Grenzregion gebaut werden.“ Und „ein nördlicher Zweig der Betuwe-Route sollte durch Twente und über die Grenze nach Deutschland gebaut werden.“
Voneinander lernen und Probleme gemeinsam lösen
Willem-Jan Velderman, der mit dem Preis “Junger Beamter von Twente 2021” ausgezeichnet ist, leitete die Debatte und moderierte den Nachmittag. Er selbst hat eine große Affinität zur EUREGIO: „Es gibt auf beiden Seiten der Grenze so viel zu entdecken. Denken Sie als niederländischer Tourist an deutsche Fußballkultur, Volksfeste, die Stadt Münster oder den schönen Teutoburger Wald. Gesellschaftlich und geschäftlich ist unsere Euroregion sehr nützlich. Wir sind in beiden Ländern mit den gleichen Problemen konfrontiert, auch wenn der Kontext ein anderer ist. Was können wir also voneinander lernen und was können wir gemeinsam lösen? Die jungen Teilnehmenden haben heute auf großartige Weise demonstriert, wie wir die Grenze besser nutzen können.“
Europa wird in der Grenzregion Realität
Christoph Almering, Geschäftsführer der EUREGIO: „Wo wird Europa mehr gelebt als in der Grenzregion? Die Moral dieses Simulationsspiels ist, dass wir alle durch verschiedene Brillen schauen, aber einander brauchen, um europäische, globale, aber auch regionale Probleme zu lösen. Es ist sehr gut, dass junge Menschen so früh wie möglich anfangen, darüber nachzudenken. Wir sind auch sehr froh, dass EUREGIO Youth dabei in den letzten Jahren eine immer wichtigere Rolle übernommen hat. Auch heute waren die Mitglieder von EUREGIO Youth wichtige Treiber der Veranstaltung.“
EUREGIO Youth
Jugendliche, die über die EUREGIO mitreden möchten, können Kontakt mit der EUREGIO aufnehmen über youth@euregio.eu. EUREGIO Youth ist eine Jugendplattform von niederländischen und deutschen Jugendlichen (16-25 Jahre) aus der Grenzregion, die sich aktiv für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit einsetzen, und sucht zurzeit neue Mitglieder. Für weitere Informationen: EUREGO Youth.
Schulen können das Simulationsspiel auch selbst nutzen
Lehrkräfte, die das Simulationsspiel Europa mit ihrer Klasse spielen möchten, können es leihen. Bitte kontaktieren Sie Manon Koopman von der Gemeinde Enschede, m.koopman@enschede.nl, Tel. 0031628344025. Das Spiel ist für junge Menschen zwischen 16 und 25 Jahren geeignet.
Organisation
Die Veranstaltung wurde von der EUREGIO und der Gemeinde Enschede im Rahmen des Europäischen Jahres der Jugend organisiert und unter anderem durch die Niedersächsische Staatskanzlei ermöglicht.