Im Gespräch mit Nardy Tiehuis, Deutsch- und Französischlehrerin am Bonhoeffer College Geessinkweg in Enschede (NL), und Anja Venjakob, Niederländischlehrerin an der Maximilian-Kolbe-Gesamtschule in Saerbeck (D).
Die Maximilian-Kolbe-Gesamtschule aus Saerbeck und das Bonhoeffer College aus Enschede sind Partnerschulen seit 2019. Anja Venjakob und Nardy Tiehuis organisieren die Partnerschaft. „Uns ist wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler so natürlich wie möglich mit der Fremdsprache und der Kultur ihres Nachbarlandes in Berührung kommen“, erzählen sie. Wir haben mit den Lehrerinnen gesprochen, um mehr über die Partnerschaft und die gemeinsamen Projekte zu erfahren.
Die Relevanz der Nachbarsprache
Laut der Lehrerin Nardy Tiehuis ist es für ihre Schülerinnen und Schüler sehr wichtig, mit der Nachbarsprache in Berührung zu kommen. „Viele meiner Schülerinnen und Schüler arbeiten hier in der Innenstadt. Auf dem Markt oder in einem Geschäft. Es ist dort sehr wichtig Deutsch sprechen zu können.“ Anja Venjakob stimmt dem voll und ganz zu. „Die Niederlande sind ein beliebtes Urlaubsziel. Zudem eröffnen sich neue Chancen auf dem Arbeitsmarkt, wenn die Schülerinnen und Schüler die niederländische Sprache und Kultur kennen.“
Austausch und gemeinsame Projekte
Die Lehrerinnen waren beide schon länger auf der Suche nach einer passenden Partnerschule, bis sie 2019 zusammenfanden. Anja: „Mein Schulleiter erfuhr von der Bezirksregierung vom Bonhoeffer College und deren Wunsch nach einem Austausch. Unsere Fachschaft Niederländisch war sofort begeistert und wir vereinbarten ein Planungstreffen.“ Die Dozentinnen haben sich direkt gut verstanden.
Nardy: „Unsere Schulen passen gut zusammen. Die Idee hinter unserer Partnerschaft ist, dass unsere Schülerinnen und Schüler ‚learning by doing‘-Erfahrungen im Nachbarland sammeln können, was nicht nur ihre Sprachkenntnisse, sondern auch ihre Verbundenheit zum Nachbarland stärkt.“ Anja: „Wir wollen den Austausch zwischen den beiden Ländern fördern, indem wir gemeinsame Projekte durchführen. Zum Beispiel, indem wir zusammen an einem Roman arbeiten.“
Gemeinsam Sinterklaas feiern mit Wichteln und Geschenken
Aufgrund der Coronapandemie konnten noch nicht viele physische Austauschaktivitäten stattfinden. Anja: „Covid19 kam dazwischen, als wir uns gerade zum zweiten Mal treffen wollten. Das war wirklich schade. Wir haben uns aber auch während der Coronazeit nicht aus den Augen verloren. Und als wir uns 2022 wieder treffen konnten, haben wir sofort einen Sporttag organisiert. Und wir haben das an sich digitale Projekt Feierzeit!, das die Stadt Enschede im Rahmen der Tollen Woche organisiert hat.“
Nardy: „Zum Glück können wir uns jetzt wieder gegenseitig besuchen. Letztens haben wir eine gemeinsame Aktivität zum Thema ‚Sinterklaas vs. Krampus‘ organisiert, bei der gewichtelt und zusammen gegessen wurde. Es hat sehr viel Spaß gemacht.“ Anja: „Durch diese gemeinsame Zeit wurde spielerisch der Kontakt zwischen den Schülerinnen und Schülern aus den Niederlanden und Deutschland hergestellt. Auch sollten sie die Scheu vor dem Sprechen einer Fremdsprache verlieren.“
Eine Bereicherung für den Unterricht in der Grenzregion
Die Schulpartnerschaft bietet viele Möglichkeiten für die Zukunft, so die Lehrerinnen. Nardy: „Wir wollen mehr Austausch zwischen unseren Schulen organisieren. Zum Beispiel mehr Sportaktivitäten oder ein Sprachdorf. Niedrigschwellige Aktivitäten, um unsere Schülerinnen und Schüler für die Nachbarsprache und -Kultur zu begeistern. Damit sie später im Studium oder im Beruf von diesen Erfahrungen profitieren können.“
Anja: „Solche Austausche sind eine wertvolle Bereicherung für den Unterricht in der Grenzregion. Außerdem ist unsere Schule seit Kurzem als eine Euregioprofilschule zertifiziert. Durch die Anerkennung können wir unsere Schule noch attraktiver für unsere Schülerinnen und Schüler machen.“
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