Am 23. Januar besuchte die Taskforce instroom internationale studenten (Taskforce internationale Studierende) des niederländischen Ministeriums für Bildung, Kultur und Wissenschaft (Ministerie van Onderwijs, Cultuur en Wetenschap) die EUREGIO zu einem Arbeitsbesuch. Dort erläuterte sie Vertreterinnen und Vertretern der Saxion Hogeschool, University of Twente, Twente Board, der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Borken und Grenswerk das Gesetz „Internationalisierung in Balance“ (Wet internationalisering in balans). Dinand de Jong, stellvertretender Geschäftsführer der EUREGIO, und die Leiterin des grenzüberschreitenden Bildungsprojektes „Euregionale Bildungskette“ (Euregionale Doorlopende Leerlijn, kurz: EDL), Barbara Verbeek, empfingen die Gäste im Tagungszentrum Terhaar-sive-Droste. Neben dem Kennenlernen stand eine eingehende Diskussion über einen aktuellen Gesetzesentwurf zur Internationalisierung im Bildungsbereich auf der Tagesordnung.
Der vorgeschlagene Gesetzesentwurf beinhaltet mehrere Maßnahmen zur Steuerung der internationalen Studierendenströme. Hierzu zählen Initiativen zur Stärkung und zum Erhalt der niederländischen Sprache als Unterrichts- und Wissenschaftssprache, die Förderung von Mehrsprachigkeit sowie die Einführung von Beschränkungen für Studienplätze von Studierenden außerhalb Europas. Diese Maßnahmen sollen sicherstellen, dass die Zugänglichkeit für niederländische und europäische Studierende gewährleistet bleibt. Der Hintergrund dieses Entwurfs liegt in der deutlichen Zunahme internationaler Studierender in den letzten Jahren, die laut Ministerium im Jahr 2023 40 % der neuen Studierenden im wissenschaftlichen Bereich ausmachten. Viele Studiengänge in den Niederlanden sind zudem rein englischsprachig aufgestellt. Die Bedenken des Ministeriums konzentrieren sich dabei auf mögliche Auswirkungen auf die Bildungsqualität und die Zugänglichkeit für niederländische Studierende. Insbesondere für die EUREGIO ist die Anpassung von Studienprogrammen an die Anforderungen und Bedürfnisse der deutsch-niederländischen Grenzregion von hoher Relevanz. Die EUREGIO setzt sich für eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Bildungsbereich ein und betont die Bedeutung eines „360-Grad-Arbeitsmarkts“, der über nationale Grenzen hinausgeht.
Es entfaltete sich eine lebhafte Diskussion über mögliche Auswirkungen auf die Grenzregion. Experten der Saxion Hogeschool, University of Twente, Twente Board, Wirtschaftsförderung Kreis Borken und Grenswerk trugen mit ihren Erfahrungen aus der Praxis dazu bei, die potenziellen Auswirkungen auf die Grenzregion zu bewerten und Wege zur Anpassung der Bildungslandschaft zu diskutieren. Eine Gruppe internationaler Studierender aus den Niederlanden trug zur Diskussion bei, indem sie ihre Perspektiven und Bedürfnisse hervorhob.
Die EUREGIO sieht die Zusammenarbeit mit dem Bildungsministerium als Chance, die vielfältigen Bedürfnisse der Teilregionen im EUREGIO-Gebiet zu berücksichtigen und gleichzeitig eine ausgewogene und qualitativ hochwertige Bildung sicherzustellen. Die Diskussion während des Besuchs markierte den ersten Schritt in einem fortlaufenden Dialog über die Auswirkungen des Gesetzesentwurfs auf die Grenzregion.
„Die Zusammenarbeit zwischen dem niederländischen Ministerium für Bildung und der EUREGIO bietet eine einzigartige Gelegenheit, sicherzustellen, dass Bildung eine Brücke über Grenzen hinweg baut. Unser Ziel ist es, eine ausgewogene, qualitativ hochwertige Bildung zu fördern, die sowohl die Bedürfnisse der niederländischen und europäischen Studierenden als auch die besonderen Anforderungen unserer grenzüberschreitenden Gemeinschaft berücksichtigt“, sagte Dinand de Jong, stellvertretender Geschäftsführer der EUREGIO.