Der neue nordrhein-westfälische Europaminister Nathanael Liminski hat jetzt die deutsch-niederländischen Euregios zu einem Kennenlern-Gespräch nach Düsseldorf eingeladen und dort direkt die wichtigsten Themen angesprochen, die für die Weiterentwicklung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit von Bedeutung sind.
Für die heimische EUREGIO waren Geschäftsführer Christoph Almering und sein Stellvertreter Dinand de Jong vor Ort. Sie konnten mit dem Europaminister vor allem über aktuelle und bevorstehende Themen und Projekte beraten, etwa in den Bereichen Mobilität, Bildung und Arbeitsmarkt. „Wir haben erfreulicherweise feststellen können, dass wir etwa im Bereich der Fortentwicklung von Radwegen, vor allem auch im Alltags- und Berufsverkehr, weitgehend identische Ziele verfolgen“, berichtete Almering nach der Rückkehr. Der Europaminister und die EUREGIO-Geschäftsführung seien sich darin einig gewesen, dass auch diese Verbindungen, zu denen auch Radschnellwege und sogenannte Velorouten gehören, nicht an den Grenzen enden dürfen, sondern mit den Nachbarn gemeinsam zu entwickeln seien, so Almering. Das Aufgabenspektrum in diesem Themengebiet erstreckt sich von der Routenentwicklung über Fragen der CO2-Reduktion bis hin zu Sicherheitsfragen im Radverkehr.
Auch in den Bereichen Arbeitsmarkt, Bildung und Sicherheit konnten Almering und de Jong viele Gemeinsamkeiten mit der Düsseldorfer Landesregierung ausmachen. Der Europaminister habe ausdrücklich begrüßt, dass mit Aktivitäten wie dem geplanten Interreg-Projekt „Euregionale Doorlopende Leerlijn“ (Euregionale Bildungskette) versucht werden solle, neue grenzübergreifende Bildungsstrukturen aufzubauen. Damit sollen unter anderem Sprach- und Kulturbarrieren überwunden werden, um auf diesem Wege zum Beispiel einen gemeinsamen Arbeitsmarkt ohne Hindernisse zu gestalten.
Einig war man sich ferner darin, dass die Ausbeutung von Arbeitsmigranten in bestimmten Branchen gemeinsam gestoppt werden muss. Die EUREGIO plant auch hierzu einen Interreg-Antrag, um deutsche und niederländische Verwaltungs- und Sicherheitseinrichtungen zusammenzuführen, die dann gemeinsam und kurzfristig Lösungen gegen die Verwerfungen und teils kriminellen Machenschaften entwickeln sollen. Zuletzt wurde immer häufiger beobachtet, dass Leiharbeiter (oftmals aus Ost- und Südosteuropa) in den Niederlanden bei niedriger Bezahlung eingesetzt und auf der anderen Seite der Grenze in teils unwürdigen Wohnungen untergebracht werden.
„Es war ein Gespräch, das Mut gemacht hat“, fasst Christoph Almering das Treffen in der Düsseldorfer Staatskanzlei zusammen. „Minister Liminski kennt sich schon jetzt unglaublich gut in den drängendsten Themen der Grenzregionen aus, und wir sind froh, einen echten Partner für die grenzübergreifende Zusammenarbeit in unserer Landeshauptstadt an unserer Seite zu wissen.“