Niederländische und deutsche Schulen miteinander in Kontakt bringen – das ist die Aufgabe von Laura Hendrixen. Neben ihrer Arbeit als Deutschlehrerin ermutigt sie als Schulenmaklerin, Schülerinnen und Schüler, den Schritt über die Grenze zu wagen und das Nachbarland zu entdecken. In diesem Interview erzählt sie mehr darüber. Als Schulenmaklerin ist Laura Teil des Projekts „Euregionale Bildungskette“ (EDL), das sich auf die durchgängige Zusammenarbeit im Bildungsbereich in der Euregio vom Grundschul- bis zum Hochschulniveau konzentriert.
Was beinhaltet Ihre Arbeit als Schulenmaklerin?
Laura: „Als Schulenmaklerin bringe ich Grund- und weiterführende Schulen zusammen, die eine Partnerschule im Nachbarland suchen. Sobald sich eine Schule bei uns meldet, suchen wir nach einem geeigneten Match. Das mache ich gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen auf deutscher Seite, zum Beispiel von der Stadt Münster und der Bezirksregierung Münster. Kürzlich habe ich etwa mit einer niederländischen und einer deutschen Grundschule über ihre Pläne, mögliche Austauschprojekte und Ziele gesprochen. Ich gebe den ersten Impuls und verweise sie anschließend an unser Kompetenzzentrum für Unterstützung und Lehrmaterialien.“
Laura und ihre Kollegen helfen auch bei der Beantragung einer INTERREG-Förderung, die Schulen finanzielle Mittel für eine langfristige Zusammenarbeit bietet. „Zusammen mit meinen Kolleginnen und Kollegen von DNL-Contact sorge ich dafür, dass die Ideen der Lehrkräfte gut ausgearbeitet werden und der Antrag reibungslos verläuft.“
Darüber hinaus organisiert Laura mit ihrem Team Veranstaltungen, um Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte aus beiden Ländern miteinander zu verbinden. „Im letzten Jahr haben wir etwa eine Debatte an der Saxion-Hochschule und ein Festival rund um Sprache und Musik organisiert. Solche Veranstaltungen sind nicht nur lehrreich für die Schülerinnen und Schüler, sondern inspirieren auch die Lehrkräfte, gemeinsame Projekte zu entwickeln.“
Warum ist es wichtig, niederländische und deutsche Schulen zu verbinden?
Laura: „Ich halte es für essenziell, dass Schüler schon in jungen Jahren lernen, dass die Welt nicht an der Grenze endet. Sie entdecken, dass auf der anderen Seite nette Nachbarn leben und kulturelle Unterschiede nicht beängstigend, sondern eine Bereicherung sein können. So lernen sie, zusammenzuarbeiten, zu kommunizieren und mit anderen umzugehen, die vielleicht eine andere Sprache sprechen oder einen anderen Hintergrund haben. Es geht nicht unbedingt darum, dass die Schüler Deutsch oder Niederländisch lernen, sondern darum, dass sie ins Gespräch kommen und sich gegenseitig kennenlernen möchten.“
Welche Vorteile haben Schulen von euregionalen Austauschprojekten?
Laura: „Neben der persönlichen Bereicherung für die Schüler können Schulen solche Projekte auch nutzen, um an ihrem Lehrplan zu arbeiten. Themen wie Bürgerkunde, Internationalisierung und Digitalisierung können in diesen Projekten eine Rolle spielen. Es ist also nicht nur eine zusätzliche Aktivität, sondern auch eine Chance, Lernziele auf eine neue Art zu erreichen.“
Gibt es besondere Erfolge, auf die Sie zurückblicken?
Laura: „Am schönsten finde ich es, zu hören, wie begeistert Schüler und Lehrkräfte sind. Neulich hörte ich, dass Schüler immer noch Kontakt zu den Schülern von der anderen Seite der Grenze haben. Sie folgen sich auf Snapchat oder verabreden sich, um zusammen auf die Kirmes zu gehen. Das finde ich großartig.“
Laura sieht auch, wie kreative Ideen von Lehrkräften zu besonderen Projekten führen. „Eine Grundschule hat zum Beispiel einen Austausch in einem Zoo organisiert. Dort ging es um die ‚Sprache‘ der Tiere, was besonders schön ist, weil die Schüler selbst vielleicht nicht dieselbe Sprache sprechen. Das zeigt, dass man mit kleinen, niedrigschwelligen Initiativen einen großen Unterschied machen kann.“
Welchen Tipp haben Sie für Schulen, die über eine Partnerschaft nachdenken?
Laura: „Schauen Sie vor allem darauf, was möglich ist. Manche denken, dass Austauschprojekte kompliziert sein müssen, mit Übernachtungen und großen Veranstaltungen. Aber man kann auch einfach an einem Nachmittag mit einer Schule 10 Kilometer hinter der Grenze zusammenarbeiten. An einem Projekt über Geschichte oder Biologie, zum Beispiel. Auch die Online-Zusammenarbeit ist eine Option. Es muss nicht teuer oder aufwendig sein; kleine Schritte können schon eine große Wirkung haben.“
Mit ihrer Arbeit als Schulmaklerin baut Laura nicht nur Brücken zwischen Schulen, sondern auch zwischen Menschen. „Am Ende geht es darum, dass Schüler und Lehrkräfte sich kennenlernen und voneinander lernen können. Das macht meine Arbeit so besonders.“
Neugierig auf die Möglichkeiten?
Dann zögern Sie nicht, unsere Schulenmaklerin Laura zu kontaktieren! Mehr Informationen sowie Kontaktmöglichkeiten finden Sie hier.
Möchten Sie persönlich mit Laura sprechen? Sie wird am 2. April auf dem Symposium Euregionale Bildung im Bennohaus in Münster vor Ort sein. Nutzen Sie auch diese Gelegenheit, um mehr über die Kooperationsmöglichkeiten zu erfahren!
Möchten Sie mehr über grenzüberschreitende Bildungschancen erfahren? Das Projekt „Euregionale Bildungskette (EDL)“, das im Rahmen des europäischen Förderprogramms Interreg VI ausgeführt wird, bietet eine einzigartige Gelegenheit, tiefere Einblicke in grenzüberschreitende Bildungsmöglichkeiten zu gewinnen. Besuchen Sie unsere Projektwebsite für detaillierte Informationen zu aktuellen Aktivitäten der „Euregionalen Bildungskette (EDL)“.
